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Neurodermitis: Symptome

Symptome bei Neurodermitis

Neurodermitis geht zumeist mit starkem Juckreiz einher und zeigt sich durch typische Hautveränderungen (v.a. Ekzeme). Als besonders problematisch ist die Entwicklung einer Juck-Kratz-Spirale zu beurteilen, denn auf diese Weise werden Infektionen begünstigt. Wichtig zu wissen: Neurodermitis ist nicht ansteckend!

Juckreiz bei Neurodermitis

Der Juckreiz zählt zu den Hauptsymptomen bei Neurodermitis. Er kann mitunter sehr stark ausgeprägt sein und die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen.
Es kann ein echter Teufelskreis aus Jucken, Kratzen und Jucken entstehen, der die Symptomatik noch verschlimmert. Auch Zusatzinfektionen werden durch das ständige Kratzen begünstigt. Tatsächlich stellen Infektionen eine häufige Komplikation bei Neurodermitis dar.
Umso wichtiger ist es, zu wissen, wie man mit Juckreiz umzugehen hat: Erfahren Sie hier mehr zum Thema Tipps bei Juckreiz.
Begleitende Hautveränderungen wie eine schuppende, sehr trockene Haut sowie Ekzeme sind bei Neurodermitis ebenfalls typisch. Die Lokalisation der Ekzeme hängt in der Regel vom Alter der Betroffenen ab.

Anzeichen Symptome bei Neurodermitis

  • Juckreiz
  • Schuppige, sehr trockene Haut
  • Ekzeme (Kinder): Kopf und Wangenbereich, Gelenkbeugen (Kniebeuge, Ellenbogen, Handgelenk, Fußgelenk)
  • Ekzeme (Erwachsene): Hände, Füße, Hals, Nacken, u.a.

Weitere Symptome:

  • Blasse Gesichtsfarbe
  • Schatten unter den Augen
  • Doppelte Unterlidfalte
  • Rissige Mundwinkel („Rhagaden“)
  • Verminderte Schweißbildung

Neurodermitis: Betroffene Körperregionen

Neurodermitis beginnt häufig bereits im Säuglingsalter. Vor allem an den Wangen und am Kopf treten dann die typischen Hautveränderungen auf. Später kann es auch zur Ausbreitung auf den Rumpf und die Arme kommen.
Bei Kindern sind vor allem Ellenbeugen, Handgelenke und Kniekehlen sowie der Fußrücken betroffen.
Ekzeme bei Erwachsenen treten im Rahmen von Neurodermitis vor allem an Händen, Fußrücken, Hals und Nacken auf.
Diese Abbildung veranschaulicht die Lokalisation von Ekzemen abhängig vom Alter der Betroffenen:

Neurodermitis

Abb.1: Alterstypische Lokalisation

Tipps bei Neurodermitis

Nicht kratzen!
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Nicht kratzen!

Trotz Juckreiz gilt: Nicht Kratzen! Denn andernfalls setzt eine kaum zu unterbrechende Juck-Kratz-Spirale in Gang, die nicht nur die Beschwerden verschlimmert, sondern zudem die Entstehung von Sekundärinfektionen begünstigt. Versuchen Sie es stattdessen mit Reiben, Zwicken oder Beklopfen der betroffenen Hautstellen – auch das kann Linderung verschaffen. Ebenfalls wichtig: Schneiden Sie die Fingernägel kurz und tragen Sie nachts dünne Baumwollhandschuhe. Auf diese Weise lassen sich mögliche Kratzschäden verringern.
Lesen Sie hier mehr zum Thema Tipps bei Juckreiz.

Individuelle Triggerfaktoren meiden
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Individuelle Triggerfaktoren meiden

Ein wichtiger Baustein der Behandlung von Neurodermitis lautet: Vermeiden Sie individuelle Auslöser (Provokationsfaktoren). Egal ob es sich nun um bestimmte Lebensmittel, Alkohol Nikotin oder auch Blütenpollen oder Tierhaare handelt – wichtig ist, die persönlichen „Übeltäter“ zu identifizieren und möglichst vollständig zu meiden. Da auch psychische Komponenten wie Stress oder Anspannung eine Rolle spielen können, kommt dem Thema Stressabbau eine zentrale Rolle zu. In Einzelfällen kann auch eine Psychotherapie sinnvoll sein. Lassen Sie sich dazu von Ihrem behandelnden Arzt beraten.

Sanfte Körperpflege
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Sanfte Körperpflege

Die Haut von Neurodermitis-Patienten ist besonders sensibel und reagiert häufig auf Inhaltsstoffe in Kosmetika und Pflegeprodukten mit entsprechenden Symptomen. Es empfiehlt sich daher, Produkte zu wählen, die frei von Parfum oder Konservierungsstoffen sind. Geeignet sind zum Beispiel pH-neutrale Seifen oder Waschlotionen. Grundsätzlich gilt: Besser warm duschen als heiß baden, denn heißes Wasser trocknet die Haut zusätzlich aus.

Geeignete Kleidung wählen
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Geeignete Kleidung wählen

Textilien können das Hautbild von Patienten mit Neurodermitis beeinflussen – positiv als auch negativ. Umso wichtiger ist es, bei der Auswahl der Kleidung genau hinzusehen. Während Wolle und Polyester als ungeeignet gelten, sollten Neurodermitis-Patienten eher auf Kleidung aus Baumwolle zurückgreifen. Als nahezu ideales Textil bei Neurodermitis gilt Seide. Darüber hinaus steht heute antiseptisch wirksame Unterwäsche zur Verfügung, die gezielt gegen die Besiedlung der Haut mit Staphylococcus aureus wirkt und somit eine Besserung der Ekzeme unterstützen kann1.

1A. Gauger, M. Mempel, A. Schekatz et.al: Silvercoated textiles reduce Staphylococcus aureus colonization in patients with atopic eczema. Dermatology 2003; 207: 1064 – 1068

Stressabbau
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Stressabbau

Stress gilt als einer der bekanntesten Triggerfaktoren bei Neurodermitis. Kein Wunder – ist die Haut doch immer auch Spiegel der Seele. Gezielter Stressabbau kann daher für viele Patienten hilfreich sein. Geeignet sind zum Beispiel Entspannungsverfahren wie autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Auch bestimmte Yoga-Arten oder Meditation können helfen, den Geist zu erden und das Stresslevel zu reduzieren.

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Literaturangaben:
AWMF online – S2 Leitlinie Dermatologie: Neurodermitis (04/2008)
R. Fölster-Holst, S. Weidinger: Neues und bewährtes zur Therapie des atopischen Ekzems. In Allergo J 2012; 21: 404-414
Landschek, I.: Allergien im Griff. 2010, Stiftung Warentest, Berlin; S. 50-55
Dr. Schickinger, Jürgen: Neurodermitis. Der Haut helfen. Stiftung Warentest, Berlin 2011